Bildung beflügelt: Förderberufsschulen machen Inklusion erst möglich

19.11.2012 | Die Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung sind entscheidende Orte, um Jugendlichen mit besonderen Defiziten eine erfolgreiche Ausbildung und die Einmündung in den Beruf zu ermöglichen. Darauf weist das Kolping-Bildungswerk Bayern in einem Votum seines Beirats nachdrücklich hin.

„Wir können es uns nicht erlauben, auch nur einen jungen Menschen auf seinem Weg in den Beruf zurückzulassen“, betonte Dr. Thomas Goppel, der Vorsitzende des Aufsichtsrats des Kolping-Bildungswerk Bayern. „Inklusion bedeutet für uns, dass jeder Jugendliche, auch der mit Lernbehinderung oder mit sozialen und emotionalen Defiziten, nach einer erfolgreichen Berufsausbildung in Arbeit einmünden kann. Dafür braucht mancher eine spezielle Förderung.“

Nach Auffassung von Kolping in Bayern sind die Förderberufsschulen mit ihren differenzierten und spezialisierten Förderangeboten hierfür der richtige Platz. Das Prinzip der Inklusion müsse daher bedeuten, die Förderberufsschulen zu öffnen und zu stärken. Die sonderpädagogische Kompetenz der Regelberufsschulen müsse daneben ebenfalls ausgebaut werden.

„Bayern befindet sich hier mit seinen Modellen auf einem sehr guten Weg", unterstrich Axel Möller, der Vorsitzende des Vorstands des Kolping-Bildungswerk Bayern. „Doch die Rahmenbedingungen müssen auch in Zukunft stimmen, nur dann können unsere Schulen individuell und inklusiv arbeiten.“

Der Beirat des Kolping-Bildungswerk Bayern, dem neben Vertreterinnen und Vertreter von Kammern, Innungen Gewerkschaften, Hochschulen, Kirche und Bundesagentur für Arbeit auch solche aller Landtagsfraktionen angehören, hat in seinem Votum hierzu zentrale Forderungen benannt. Eine Aufstockung des mobilen sonderpädagogischen Dienstes gehört dazu ebenso wie Veränderungen in der Lehrerausbildung, die Orientierung am Förderbedarf der Jugendlichen, die Berücksichtigung des Willens der Eltern oder der Ausbau von Kooperationsmodellen zwischen Regel- und Förderberufsschule.

Der Kolping-Bildungswerk Bayern e. V. ist die Dachorganisation der sieben diözesanen Kolping-Bildungsunternehmen in Bayern. Zu deren Handlungsschwerpunkten gehören die berufliche Förderung, Aus- und Weiterbildung von Jugendlichen und Erwachsenen. In der Trägerschaft von Kolping in Bayern befinden sich acht Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung; hier kooperiert der Kolping-Bildungswerk Bayern e.V. eng mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Förderschulen in katholischer Trägerschaft.
 

Axel Möller