Forderungen an die Arbeitsmarktpolitik der Bundesagentur für Arbeit

23.06.2010 | München - Die Mitglieder des Kolping-Bildungswerk Bayern e.V. beschlossen im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung am 22.06.2010 in München einstimmig eine Erklärung zur zukünftigen Arbeitsmaktpolitk der Bundesagentur für Arbeit: In Bildung und Qualifizierung von Benachteiligten und Arbeitslosen investieren.

In Bildung und Qualifizierung von Benachteiligten und Arbeitslosen investieren!

Zielgerichtete Umsteuerung in der Arbeitsmarktpolitik gefordert

München. Mit deutlichen Forderungen an die Bundesregierung und die Bundesagentur für Arbeit hat sich das Kolping-Bildungswerk Bayern in der Diskussion um die Sparvorhaben der Regierung und die Neuausrichtung der Arbeitsmarkt-Instrumente zu Wort gemeldet: „Zu Recht legt die Bundesregierung einen Schwerpunkt auf eine Stärkung des Bildungssystems. Investitionen in Bildung dürfen aber nicht nur Studierende und Eliten im Blick haben. Bildung heißt auch, Langzeitarbeitslose so zu fördern, dass sie wieder eine Chance auf Teil-habe am Erwerbsleben haben,“ sagte der Vorstandsvorsitzende Axel Möller. Und Bildung muss vor allem Jugendliche mit besonderem Unterstützungsbedarf im Blick haben: „Investitionen in die berufliche und persönliche Bildung benachteiligter Jugendlicher sind Investitionen in die Zukunft der Gesellschaft und haben auch auf Grund der demographischen Entwicklung täglich zunehmende volkswirtschaftliche Bedeutung,“ betonte Dr. Thomas Goppel MdL, der Aufsichtsratsvorsitzende des Kolping-Bildungswerk Bayern. Beide äußerten sich am Rande der Mitgliederversammlung des Zusammenschlusses der bayerischen Kolping-Bildungsunternehmen.

Vor dem Hintergrund ihrer langjährigen Erfahrung in der Bildungsarbeit stellen die Mitglieder des Kolping-Bildungswerks Bayern fünf Forderungen in den Mittelpunkt:

  • Aktive Arbeitsmarktpolitik hat sich bewährt und trägt deutlich zum Abbau der Arbeitslosigkeit bei. Instrumente wie die freie Förderung oder der Beschäftigungszuschuss dürfen nicht abgeschafft, sondern müssen gezielt weiter ausgebaut und vor Ort umgesetzt werden.

  • Maßnahmen für junge Menschen im Übergang von der Schule in Aus-bildung und Beruf sind dann besonders wirksam, wenn sie nicht „von der Stange“ sind, sondern individuell auf die Problemlagen der Jugend-lichen sowie der regionalen Situation zugeschnitten werden können und stets den sozialpädagogischen Akzent mitdenken. Häufig bräuchte es hier keine großen Maßnahmen, sondern individuelle Fördervereinba-rungen. Konsequent vom Jugendlichen her zu denken ist ein Grundsatz, der Arbeitsmarktpolitik nicht zwingend teurer, aber sicher effizienter macht.

  • Die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter vor Ort müssen mehr Freiraum im Einsatz der Instrumente bekommen. Dies bedeutet aber auch die Verpflichtung, sich nicht aus der Förderung der schwierigeren Zielgruppen herauszuziehen – im Gegenteil muss die geplante Dezentralisierung mit der Verpflichtung einhergehen, vor Ort Schwerpunkte bei diesen Personen zu setzen. Dies stellt auch Anforderungen an die Steuerung der Agenturen und Jobcenter.

  • Intensive Zusammenarbeit und gute Abstimmung sind ein Schlüssel zum Erfolg – und zum Sparen: Das gilt für die Jobcenter, Agenturen, Jugendämter, Unternehmen und Bildungsträger vor Ort ebenso wie für die Ministerien und Behörden auf Landes- und Bundesebene.

  • Dort, wo Maßnahmen nach wie vor oder verstärkt nach Vergaberecht ausgeschrieben werden, müssen Ausschreibungen, Vergabe und Controlling transparent, an Qualitätsmaßstäben orientiert und mit angemessenem Aufwand realisierbar sein.

Der Kolping-Bildungswerk Bayern e.V. ist die Dachorganisation der Kolping-Bildungsunternehmen in Bayern. Handlungsschwerpunkte der Unternehmen sind insbesondere berufliche Aus- und Weiterbildung, Umschulung und Förde-rung, persönlichkeitsorientierte Fortbildung, schulische, Allgemein- und berufliche Bildung, Förderberufsschulen, Beschäftigungsprojekte für Jugendliche und Erwachsene und Wohnen für Jugendliche. Die Bildungsunternehmen beschäf-tigen heute in Bayern 1.650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von rund 90 Millionen Euro.

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Axel Möller
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