Jubiläum in Eichstätt
55 Jahre Kolping-Bildungswerk Diözesanverband Eichstätt e.V. und 31 Jahre Kolping-Erwachsenenbildungswerk Eichstätt e.V.

Im Rahmen der Jubiläen zur Gründung des Kolping-Bildungswerkes 1970 und des Kolping-Erwachsenen-Bildungswerkes 1994 referierte Prof. Dr. Günter Wilhelms (Paderborn) zum Thema “Christliche Werte zeigen sich in Taten, nicht in Worten” – Über das gesellschaftliche Engagement der Kirchen.
Prof. Dr. Günter Wilhelms, bis zu seiner Emeritierung im Dezember 2024 Lehrstuhlinhaber für Christliche Gesellschaftslehre an der Theologischen Fakultät Paderborn, setzte sich in seinem Vortrag mit der immer wieder gestellten Frage “Werden Kirchen noch gebraucht” auseinander. Seine Antwort lautete kurz gefasst: Auf jeden Fall. “Wenn die Kirche ernsthaft Wertetradierung betreiben will, dann nicht via Moralpredigt oder Moralappell, dann muss sie die Lebenswelt insgesamt in den Blick nehmen, Gelegenheitsstrukturen schaffen, wie sich die Kirchenmitgliedschaftsstudie ausgedrückt hat”, so Prof. Wilhelms in seinen Ausführungen.
Im Anschluss an den Vortrag wurden zwei verdiente Persönlichkeiten geehrt: Die aktuellen Vorsitzenden der Bildungswerke, Rita Böhm und Andreas Birzer. Auf Rita Böhm hielt Björn Panne, der Vorstandsvorsitzende des Kolping-Bildungswerkes Bayern, die Laudatio. Panne sagte u.a.:
“Aufgrund ihrer reichhaltigen kommunalpolitischen Erfahrung und Vernetzung sieht Rita Böhm den Mehrwert des Kolping-Bildungswerkes in der „Bildung mit Wert“. Dieses – zugegebenermaßen von den Paderborner Kollegen entlehnte Schlagwort – verweist als erstes auf das Fundament, nämlich den Seligen Adolph Kolping selbst. Sein Beispiel und Lebenswerk als bedeutender Teil der Katholischen Soziallehre bilden sozusagen die DNA beim Kolpingwerk und den Kolping-Bildungswerken. Die tätige Verkündigung des Wortes Gottes, das Spürbarwerden, was die Frohe Botschaft bedeuten kann, die Verbesserung der Lebensverhältnisse im Hier und Jetzt – diesen Mehrwert bringen die Kolping-Bildungswerke in das Gesamtfeld der Bildungsanbieter ein.”
Die Würdigung von Andreas Birzers Schaffen übernahm Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel. Sie sprach davon, dass Birzer der Kolping-Spirit in die Wiege gelegt worden sei. Die Leistungsbilanz des Kolping-Erwachsenen-Bildungswerkes in den 10 Jahren, in denen Birzer ehrenamtlicher Vorsitzender ist, könne sich sehen lassen:
Zwischen 2014 und 2024 haben 17.17.748 Teilnehmende, davon knapp die Hälfte Frauen, an 972 Veranstaltungen teilgenommen. Die für Kenner der Erwachsenenbildung wichtige Zahl der Teilnehmerdoppelstunden beläuft sich auf die respektable Summe von 549.505.
Beide Vorsitzenden erhielten aus der Hand von Diözesangeschäftsführer Ewald Kommer das von ihm initiierte und vom Eichstätter Künstlerpaar Raphael und Adelheid Graf geschaffene Kolping-Relief als besondere Auszeichnung.
Die musikalische Gestaltung der Festveranstaltung verwies auf die tiefen Kolpingwurzeln: Dominik Harrer mit der Möckenloher Blaskapelle und seine Töchter Antonia und Veronika als Solistinnen am Klavier bzw. an der Harfe sorgten für beste Unterhaltung. Walter Harrer, der Vater von Dominik Harrer, war über Jahrzehnte der Diözesansekretär des Kolpingwerkes.
Und auch das ist “typisch Kolping”: Im Innenhof der Residenz parkte das Klimamobil und zog die Blicke auf sich. Andreas Lessmann, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Katzwang, tourt mit dem Klimamobil durch ganz Deutschland und sensiblisiert diejenigen, die sich auf das Thema Klimaschutz einlassen.
Das Catering der Caritas-Wohnheime und Werkstätten Ingolstadt sorgte für das leibliche Wohl der Gäste; die Gespräche der Gäste, bestehend aus Auftraggebern, Kooperationspartnern, Politik, Gesellschaft, Kirche und Universität, erfolgten so in angenehmem Ambiente.