Jugendhilfeleistungen für junge Flüchtlinge

Erfolgreiche Integration nicht durch Standardabsenkungen gefährden

04.05.2016 | Seitdem unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in erheblicher Zahl nach Bayern kommen, machen die sieben Kolping-Bildungswerke in Bayern mit großem Engagement, anerkannter Kompetenz und vor allem nachweisbarem Erfolg umfangreiche Angebote für diese Zielgruppe. Mit großer Sorge wurde nun der Beschluss der Konferenz der Regierungschefinnen und Regierungschefs mit der Bundeskanzlerin vom 22. April 2016 sowie Forderungen zu Änderungen des SGB VIII, die auch von Mitgliedern der Bayerischen Staatsregierung erhoben wurden, vernommen.

Diesem Beschluss zufolge, der bereits im Mai 2016 weiter beraten werden wird, soll geprüft werden „wie dem Umstand der spezifischen Bedarfe Rechnung getragen werden und die Steuerungsmöglichkeiten mit Blick auf die Kostenentwicklung und die Ausgestaltung durch die Länder verbessert werden können“.

 

Mit Blick auf die anstehenden weiteren Gespräche hierüber hat Kolping seine Anliegen in einem Schreiben an Ministerpräsident Horst Seehofer ausgedrückt. Der Vorsitzende des Kolping-Bildungswerks Bayern, Axel Möller, betont darin, dass junge Flüchtlinge, die passgenaue und flexible Hilfen der Jugendhilfe erhalten, deutlich bessere Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsverlauf und Teilhabe an der Gesellschaft haben.  "Kosteneinsparungen gefährden diese Erfolge - ebenso wie die Herausnahme der jungen Volljährigen aus der Kinder- und Jugendhilfe.“ Er fordert, dass die bundesweit geltenden Standards der Unterbringung in der Jugendhilfe auch in Zukunft erhalten bleiben müssen: „Nur so können wir unseren Beitrag zur Integration dieser jungen Menschen in Schule, Ausbildung und Beruf sicherstellen."

Ines Keßler